Was wäre, wenn mein Smartphone mir den Lebenszyklus meines Werkzeugs meldet? Per Ampelsystem angibt, ob mein Werkzeug gerade verfügbar ist? Was ist, wenn mein Werkzeug einen intelligenten, digitalen Zwilling hat, der alle Parameter wie Schnittbreite, maximale Drehzahl oder gar die aktuelle Anzahl an Schnitten kennt? Zu genau diesen Themen rund um die digitale Werkzeugverwaltung hat das tapio-Team eine digitale Lösung gebaut, die passend zum Zwilling auf den Namen „twinio“ getauft wurde. Wie dieser in der Praxis zum Einsatz kommt und welche Werkzeughersteller bereits ihre Daten zu twinio beisteuern, haben wir uns bei der Schreinerei zieflekoch im Schwarzwald angesehen.
Für uns spielt das Thema Digitalisierung eine wichtige Rolle, gerade hinsichtlich des Informationsflusses innerhalb der Produktion. Für uns ist es wesentlich, Nebenzeiten zu verringern, Bauteile und die daran noch erforderlichen Arbeiten zu verfolgen und die unterschiedlichen Prozessketten miteinander zu verbinden.
Vor der Einführung der digitalen Werkzeugverwaltung mit twinio gab es „analoge“ Datenhalter an den HSK-Aufnahmen mit Informationen zur Länge, Werkzeugnummer und zum Radius. Diese Datenhalter steckte man in ein Register am Werkzeugwechsler, damit man wusste, was gerade im Wechsler ist.
Ein großer Schmerzpunkt war die langwierige Suche von Werkzeugen, die nicht im Standard in den Maschinen sind sondern von mehreren Maschinen benutzt werden. Es gab nicht wirklich einen Überblick über die aktuellen Lagerorte, wie dem Werkzeugschrank.
Erst mit der digitalen Werkzeugverwaltung twinio haben wir endlich einen Überblick über die Lagerorte sowie den Zustand der Werkzeuge.
Die Herausforderungen waren schnell identifiziert und eigentlich gab es gar nicht viele Hürden. Als wir einmalig die Werkzeugdaten und Lagerorte sauber im System angelegt hatten, war der erste Schritt schnell getan. Zudem mussten wir festlegen, mit welcher Hardware die Informationen in twinio abgerufen werden sollten, also mit dem Tablet, Smartphone oder dem Browser auf dem PC.
Und dann ging’s bei uns auch schon los mit der QR-Code-Erstellung und der Etikettierung der Datenhalter an den HSK-Aufnahmen. Unser Team war schnell von der Wichtigkeit von twinio überzeugt und hat das digitale Tool Management rasch angenommen. Es stellt schließlich eine echte Erleichterung in der Produktion dar.
Ich kann mir darüber hinaus gut vorstellen, dass bei manchen Betrieben die Umstrukturierung der Werkzeugdatenbank noch eine „Aufräumaufgabe“ darstellt, bevor man in twinio los legt.
Ich denke, dass drei Bereiche für die erfolgreiche Einführung der Werkzeugverwaltung twinio bei uns entscheidend waren:
Zentral ist für uns die komplette CNC Abteilung mit den CNC Werkzeugen, denn die Verwaltung der Werkzeuge, über Aggregate bis hin zu Spannschablonen sollen in twinio digital abgebildet und verwaltet werden.
Darüber hinaus kann das Tool Management prinzipiell überall dort eingesetzt werden, wo diverse wichtige Werkzeuge von mehreren Arbeitsplätzen genutzt werden. So z.B. in der Endmontage, wo oftmals die Oberfräse, die Magnetständerbohrmaschine oder die Handkreissäge gesucht wird.
Die Werkzeugverwaltung twinio funktioniert auf jeder Hardware, da sie nur im Internetbrowser geöffnet werden muss. So funktioniert sie grundsätzlich auch über den Browser auf der Maschine. Allerdings haben wir uns für Tablets entscheiden, die wir pro Maschine ohnehin im Einsatz haben. So können wir auch andere tapio-Applikationen wie das ServiceBoard nutzen.
Zudem ermöglicht natürlich die Tabletkamera die QR-Scan-Funktion, um das Werkzeug einfach und schnell zu erfassen. Und, wir denken, dass wir noch weitere digitale Applikationen in der Produktion einsetzen werden, sodass die Anschaffung der Hardware ohnehin notwendig erschien.
Da die Anschaffungskosten der Datenhalter und passenden Aufkleber, wie auf dem Foto zu sehen, nicht der Rede wert sind, hatten wir insgesamt keinen hohen Investitionsrahmen. Die Tablets waren ohnehin benötigt und die monatliche twinio-Basis-Lizenz ermöglicht uns einen transparenten Überblick und Flexibilität, denn die Basislizenz können wir beliebig nach den eigenen Bedürfnissen erweitern, mit Werkzeugpaketen.
Ja, die Wirtschaftlichkeitsrechnung spricht durch die Reduzierung der Suchzeiten eine eindeutige Sprache.
Wir verwenden iPads an allen Maschinen.
Es wäre gut, wenn es zukünftig in twinio eine Möglichkeit gäbe, die Rollen zu organisieren und festzulegen. Zum Beispiel, wer Werkzeuge anlegen und archivieren darf und wer beispielsweise „nur“ Lagerorte ändern darf.
Mithilfe von twinio sind unsere Suchzeiten gegen Null gesunken. Durch die Suchfunktion in twinio kann der aktuelle Lagerort schnell gefunden werden. Alle Werkzeuge, die nicht standardmäßig in den Werkzeugwechslern sind, wurden mit einem Datenhalter ausgestattet. Darauf ist ein Aufkleber mit Daten wie Länge, Radius, Werkzeugnummer und dem dazugehörigen QR-Code. Damit kann das Werkzeug und der neue Lagerort in dem digitalen Tool Management twinio schnell ausgewählt werden.
Die digitale, mobile Werkzeugverwaltung schlägt bei uns um Längen die alte, analoge Version des Tool Managements.
Vielen Dank, lieber Manuel Wallesch, für die Einblicke und Deine Erfahrungen mit der Werkzeugverwaltung twinio. Das Gespräch haben wir im Sommer 2020 geführt und das Feedback in die Weiterentwicklung von twinio mit aufgenommen.
In der Übersicht der integrierten Partner können Sie sehen, welche Werkzeughersteller bereits in dem digitalen Tool Management twinio integriert sind.